Feuer- und Rettungswache 2 - Nord
Geschichte
Die Anfänge der Feuerwehr im Leipziger Norden gehen auf das Jahr 1893 zurück, als erstmalig über den Bau des Feuerwehr-Norddepots nachgedacht wurde. Es vergingen dann aber doch noch viele Jahre, weil Feuerwehrdepots im Osten und Westen der Stadt - auf Grund der entstehenden Industrie - als wichtiger angesehen wurden. Ende Juli 1903 wurde dann endlich doch ein Kaufvertrag für ein Grundstück in der 53. Straße abgeschlossen, auf dem die 5. Bezirksfeuerwache entstehen sollte. Dafür wurden 45.037,80 Mark an den bisherigen Eigentümer, die "Röthing's Terrain-Gesellschaft", überwiesen.
Nach einer Planungsphase begannen im Jahre 1904 die Ausschreibungen für das neue Depot. In dem Jahr wurde auch die 53. Straße nach dem Dichter Friedrich von Matthisson umbenannt, dessen Namen sie heute noch trägt. In der Jahresmitte 1906 wurde die Wache fertiggestellt. Jetzt musste noch auf den Pferdelöschzug gewartet werden, der gebraucht von der Hauptfeuerwache übernommen werden sollte.
Am 2. April 1907 ging die Nordwache dann offiziell in Betrieb. Es folgen noch kleinere und größere Umbauten in den nächsten Jahren. Anfang 1939 wurde eine Schlauchwäsche im Keller und 1941 ein Schlauchaufzug im Steigerhaus der Wache eingebaut. Von da an wurden alle Schläuche der Berufsfeuerwehr Leipzig bis 1995 zentral auf der Nordwache gewaschen.
Der 20.07.1944 war ein schwarzer Tag für die damaligen Kollegen: Bei einem Fliegerangriff wurde das Gebäude mittig getroffen und sehr schwer beschädigt. Es waren hauptsächlich die eigenen Kollegen, die in der folgenden Zeit die Wache wieder aufbauten.
Bei dem Brand der Theklaer Wehrkirche in der Nacht vom 29. auf den 30.01.1959 verlor der 40jährige Löschmeister Heinz Lassig sein Leben, als Teile des Kirchenschiffes auf ihn und zwei weitere Kollegen herabstürzten. Das Unglück war auf die Brandstiftung durch zwei 19jährige Täter zurückzuführen.
1981 wurde die Nordwache durch ihre künstlerischen Elemente an der Außenfassade, unter Denkmalschutz gestellt.
1993 zog der letzte Mieter aus der Dienstwohnung im Obergeschoss aus.
1994 begannen umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten, um die Wache den neuen Bedingungen der heutigen Zeit anzupassen.
1997 zog die Abteilung Brandschau aus der Wache aus.
Heute
Heute ist auf der Nordwache neben dem Rettungsdienst eine sogenannte Ersteinheit, bestehend aus einem Löschfahrzeug und einer Drehleiter, stationiert. Im 3-Schicht-System haben somit immer neun Feuerwehrbeamte, für jeweils 24 Stunden Dienst auf der Wache. Dazu kommen noch weitere fünf Mitarbeiter für den Rettungsdienst. Das ehemals zweite Löschfahrzeug wurde 2012 an die neue Feuerwache Süd abgegeben.
Die Nordwache arbeitet eng mit fünf freiwilligen Feuerwehren in den umliegenden Ortsteilen zusammen oder fährt als Ergänzung bis ins Zentrum unserer Stadt.