Feuer- und Rettungswache 1 - Mitte
Auf der Feuer- und Rettungswache Mitte sind neben einem Rettungstransportwagen auch ein spezieller Krankentransportwagen für übergewichtige Personen bis 350 Kilogramm und ein Infektions-Transportwagen für hochinfektiöse Patienten stationiert.
Der Rettungswagen ist im 24-Stunden-System in den Regelrettungsdienst der Stadt Leipzig eingebunden und fährt dabei hauptsächlich im Zentrum unserer Stadt.
Je nach Bedarf werden die beiden Sonderfahrzeuge für einzelne Einsätze durch das Personal des Rettungswagens besetzt. In den vergangenen Jahren ist ein großer Zuwachs an Einsätzen mit übergewichtigen Patienten zu verzeichnen. In der Regel unterstützt das Personal eines Löschfahrzeuges zusätzlich den Transport und die Umbettung der adipösen Patienten.
Der Infektions-Transportwagen
Der Infektions-Transportwagen ist ein spezieller Rettungswagen für Patienten mit hochansteckenden Krankheiten, wie beispielsweise Ebola. Er verfügt über einen Innenraum, der komplett mit Edelstahl ausgekleidet ist, um später besser desinfiziert werden zu können. Ebenso wird medizinisches Gerät nur in dem Umfang mitgeführt, der für den Transport absolut notwendig ist. Da auf dem Fahrzeug von Haus aus nichts verlastet ist, werden die Materialien und Gerätschaften vom städtischen Klinikum Sankt Georg genutzt. Dies hat den Vorteil, dass im Nachgang nur das Material desinfiziert werden muss, welches sich während des Transports im Fahrzeug befand. Außerdem wird die Luft aus dem Patientenraum thermisch aufbereitet, bevor sie in die Umwelt gelangt. Damit können keine Krankheitserreger ins Freie gelangen. Die Verbindung vom Patienten zum Fahrerraum wird über eine Wechselsprechanlage realisiert. Ein klassisches Schiebefenster gibt es nicht.
Das Fahrzeug wird durchschnittlich 5 bis 10 Mal im Quartal zu Einsätzen alarmiert und fährt nach einem Abkommen für die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Desinfektion
Ein weiteres Spezialgebiet der Hauptwache ist die Desinfektion. Jeden Tag steht dafür ein speziell ausgebildeter Mitarbeiter bereit. Er desinfiziert bei Notwendigkeit alle städtischen (aber auch auswärtigen) Rettungs- und Krankenwagen nach Transporten, bei denen sich erst im Nachgang herausgestellt hat, dass der Patient hochansteckend war. Dafür werden spezielle Desinfektions- und Reinigungsmittel vorgehalten. Insbesondere die Raumbegasung mit Formaldehyd und die Flächendesinfektion mit Peressigsäure stellen eine Spezialität der Desinfektoren dar. Ihre gesammelten Erfahrungen flossen ebenso in ein Forschungsprojekt über die Desinfektion von Schutzanzügen ein, dessen Ergebnisse in die Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren aufgenommen wurden. Damit müssen deutschlandweit, die von unseren Spezialisten erforschten Konzentrationen und Einwirkzeiten bei angeordneten Desinfektionen eingehalten werden.
Außerdem sind die Desinfektoren Ansprechpartner für alle Hygienefragen der Kollegen.